Wie du ehrlich bleibst, ohne den Zauber des Christkindes zu zerstören
Was ist da los?
„Mama, gibt es das Christkind wirklich?“
„In der Schule haben sie gesagt, den Weihnachtsmann gibt es gar nicht.“
„War das alles nur ausgedacht?“
Solche Fragen treffen viele Eltern – oft unerwartet und mitten im Vorweihnachtstrubel.
Plötzlich ist sie da, diese Unsicherheit:
Was sage ich jetzt?
Soll ich ehrlich sein?
Oder zerstöre ich damit etwas Wertvolles?
Viele Eltern haben Angst, ihr Kind zu enttäuschen oder sein Vertrauen zu verlieren. Andere fürchten, ihr Kind könne sich betrogen fühlen. Und manche möchten die Fantasiewelt um jeden Preis schützen.
Doch die gute Nachricht ist: Du musst dich überhaupt nicht zwischen Wahrheit und Zauber entscheiden.
Beides darf nebeneinander existieren.
Inhaltsangabe
Warum Kinder so gern an Christkind & Weihnachtsmann glauben
Kinder erleben die Welt ganz anders als Erwachsene.
Fantasie und Realität sind für sie keine Gegensätze, sondern eng miteinander verwoben.
Ein Kuscheltier tröstet.
Ein Stock wird zum Zauberstab.
Ein Wunschzettel wird zu einer Brücke zwischen Hoffnung und Erfüllung.
Diese Fantasiewelt ist kein Fake, sondern ein wichtiger Entwicklungsraum.
Kinder verarbeiten darüber Gefühle, Wünsche, Erwartungen und Beziehungen.
Christkind, Weihnachtsmann & Co stehen dabei gar nicht nur für materielle Geschenke.
Sie schenken:
- Vorfreude
- Staunen
- Rituale
- Verbundenheit
- das Gefühl, gesehen zu werden
All das sind echte Erfahrungen – unabhängig davon, wie viel ein Kind später weiß.
Warum Kinder Fantasie und magisches Denken zur gesunden Entwicklung brauchen erfährst du noch ausführlicher in diesem Beitrag
Der Wunschzettel: Viel mehr als nur eine Liste
Der Wunschzettel ist ein besonders schönes Beispiel dafür, wie Fantasie wirken kann.
Er ist ein stiller Moment, in dem Kinder sich fragen:
Was wünsche ich mir wirklich?
Was kann ich damit alles machen?
Was ist mir wichtig?
Also viel mehr als nur eine Aufzählung von Dingen, die man sich wünscht.
In vielen Familien verschwindet der Wunschzettel, sobald Kinder anfangen zu zweifeln.
Dabei muss er das gar nicht.
Meine Kinder haben es geliebt einen Wunschzettel zu schreiben.
Sie haben das beibehalten und natürlich immer weiter ausgebaut. Da stand dann auch gleich die Bestellnummer und der Preis mit dabei.
Und auch, wer diesen Wunsch doch bitte erfüllen soll.
Er wurde dann rechtzeitig abends auf die Fensterbank gelegt und morgens überprüft, ob er auch wirklich abgeholt wurde.
Natürlich haben sie nicht mehr dran „geglaubt“, wie mit drei oder vier Jahren.
Aber, der Wunschzettel war ein Ritual geworden.
Ein liebevoller Raum für Wünsche, Gedanken und ein bisschen Zauber.
Der Zauber war nicht weg – er hatte nur eine andere Form angenommen.
Übrigens: Das Titelbild dieses Blogs ist ein Original Briefumschlag für den Wunschzettel an das Christkind meines Sohnes.
Wann Kinder anfangen zu zweifeln
Fast alle Kinder kommen irgendwann an einen Punkt, an dem sie beginnen, Fragen zu stellen.
Das ist kein Misstrauen, sondern Entwicklung.
Sie vergleichen Aussagen.
Sie denken logischer.
Sie merken, dass Erwachsene nicht alles erklären können.
Dieser Übergang passiert oft zwischen Vorschule und Grundschule – manchmal früher, manchmal später.
Wichtig ist:
Zweifel bedeuten nicht das Ende der Fantasie.
Sie zeigen, dass ein Kind innerlich wächst.
„Haben wir unser Kind angelogen?“
Viele Eltern beschäftigt diese Frage irgendwann.
Einige fühlen sich dabei sehr schlecht, haben Sorge das Vertrauen des Kindes verspielt zu haben.
Manchmal leise. Manchmal mit schwerem Herzen.
Doch pädagogisch betrachtet ist wichtig:
Fantasie ist keine Lüge.
Eine Lüge hat die Absicht zu täuschen oder zu manipulieren.
Die Fantasiewelt rund um Weihnachten hat eine völlig andere Funktion:
Sie schenkt Geborgenheit, Sinn und Verbindung.
Kinder erinnern sich später nicht daran, ob es das Christkind wirklich gab,
sondern daran, wie sich Weihnachten angefühlt hat.
Mögliche Antworten, die Wahrheit und Zauber verbinden
Du musst deinem Kind weder etwas vorspielen noch alles erklären.
Es gibt Antworten, die Raum für die eigenen Entscheidung lassen:
„Das Christkind gibt es für alle Menschen, die daran glauben.
Für Kinder, die diese Fantasiewelt lieben, ist sie ganz real.“
Oder:
„Manche Dinge kann man nicht sehen, sondern nur fühlen.
Und das Christkind gehört für viele Menschen genau dazu.“
Solche Antworten:
- lassen deinem Kind Freiheit
- schützen die Fantasiewelt
- respektieren die Entwicklung
Was dein Kind jetzt wirklich braucht
Nicht die perfekte Antwort.
Nicht alle Fakten.
Dein Kind braucht:
- Ruhe
- Sicherheit
- das Gefühl, ernst genommen zu werden
Wenn du entspannt bleibst, kann dein Kind seinen eigenen Weg finden –
mit Fantasie, mit Zweifeln und mit neuen Gedanken.
Wenn dein Kind „es weiß“
Manche Kinder sagen irgendwann sehr überzeugt:
„Ich weiß, dass es das Christkind nicht gibt.“
Auch hier darfst du gelassen bleiben.
Du könntest zum Beispiel sagen:
„Jetzt bist du an einem Punkt, an dem du selbst entscheiden darfst, wie du darüber denkst.“
Und ergänzen:
„Für andere Kinder ist diese Fantasiewelt noch wichtig.
Und die dürfen wir respektieren.“
So lernt dein Kind Mitgefühl – nicht durch Verbote, sondern durch Verständnis.
Fantasie darf sich verändern
Fantasie lässt sich nicht festhalten.
Aber sie muss auch nicht verschwinden.
Der Wunschzettel ist dafür ein schönes Bild:
Er kann bleiben, auch wenn sich der Glaube daran sich verändert.
Der Zauber wandelt sich:
vom Glauben
zum Mitgestalten
zum Geheimnisse-Bewahren
zum Freude-Schenken.
Weihnachten ist mehr als eine Figur
Ob Christkind, Weihnachtsmann oder Osterhase – sie alle sind Symbole.
Der eine glaubt daran – der andere eben nicht. Und alles darf sein
Was bleibt, sind:
- Rituale
- Nähe
- Zeit füreinander
- das Gefühl, verbunden zu sein
Zum Schluss
Christkind, Weihnachtsmann & Co sind kein Fake.
Sie sind Ausdruck einer Fantasiewelt, die Kinder stärkt und begleitet.
Du darfst ehrlich sein.
Du darfst diese Traumwelt bewahren.
Und du darfst darauf vertrauen,
dass Fantasie nicht endet, sondern mitwächst.
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