Urlaub schon wieder vorbei? So startest du stressfrei in den Familienalltag
Die Koffer sind ausgepackt, der Sand aus den Schuhen geklopft, die Erinnerungen an schöne Urlaubstage noch ganz frisch und plötzlich ist er da: der Alltag. Die Schule ruft, der Wecker klingelt zu früh, der Wäscheberg wächst und der Kalender füllt sich schneller, als dir lieb ist. Willkommen zurück!
Vielleicht kennst du das: Im Urlaub war alles leichter. Die Kinder waren entspannter, du warst geduldiger, der Familienalltag fühlte sich lebendig an. Und jetzt? Jetzt läuft der Motor langsam wieder an – manchmal ruckelnd, manchmal mit Frust, manchmal mit einem „Wie soll ich das alles wieder schaffen?“
Aber keine Sorge: Es gibt gute Wege, wie ihr als Familie sanft und mit Zuversicht in den Alltag zurückfindet. In diesem Beitrag bekommst du Strategien, wie du Übergänge bewusst gestaltest, neue (und alte) Routinen stärkst und Erwartungen klärst – damit der Ferienausklang nicht im Chaos endet, sondern euch wieder näher zusammenbringt.
Inhaltsangabe
1. Nach dem Urlaub den Übergang gestalten – statt einfach loszurennen
Der größte Fehler, den viele machen? Sie springen vom Urlaubsmodus direkt in den Vollgas-Alltag. Montagmorgen geht’s los. Und Sonntagabend wird noch schnell alles organisiert: Schulranzen packen, Stundenpläne drucken, Wäsche waschen, Brotdosen suchen. Kein Wunder, dass der Start holprig wird.
Was ihr stattdessen braucht: einen Übergang.
Ein kurzer, bewusster Raum zwischen „Urlaub ist vorbei“ und „der Alltag geht los“. Überlegt euch das ruhig schon noch gemeinsam am Urlaubsort. Diese Zeit hilft, anzukommen – innerlich wie äußerlich. Wenn es möglich ist, plane ein, zwei freie Tage zwischen Rückreise und Schul-/Arbeitsbeginn. Und wenn das nicht geht: Gestalte den ersten Abend oder Morgen nach der Rückkehr ganz bewusst ruhig. Weniger Termine, mehr Miteinander.
💡 Mein Tipp:
Macht euch ein kleines „Willkommen-zurück“-Ritual. Vielleicht schaut ihr gemeinsam Urlaubsfotos an. Vielleicht esst ihr nochmal euer Lieblingsessen aus dem Urlaub. Oder ihr legt zusammen eine Liste an: „Was wir aus dem Urlaub mitnehmen wollen“. So wird der Übergang nicht zum harten Schnitt, sondern zu einem sanften Schritt zurück in euren Familienrhythmus. Mehr Ideen findest du dazu auch hier
2. Routinen, die sanften Helfer im Alltag
Auch wenn sie manchmal langweilig wirken: Routinen sind wie Geländer, an denen Kinder (und wir Erwachsene!) sich entlanghangeln können. Sie geben Orientierung, Sicherheit und sie entlasten. Besonders nach Ferienzeiten, in denen vieles spontan und frei war, hilft es, den Alltag mit vertrauten Abläufen zu strukturieren.
Aber Achtung: Du musst jetzt nicht ALLES sofort wieder „im Griff“ haben. Es geht nicht um Perfektion, sondern um Orientierung.
Frag dich:
- Welche Routinen haben vor dem Urlaub gut funktioniert?
- Was ist in den Ferien vielleicht völlig aus dem Takt geraten?
- Gibt es etwas, das ihr aus der Urlaubszeit als neue Routine übernehmen möchtet?
Beispiel:
Vielleicht habt ihr im Urlaub jeden Abend gemeinsam gespielt. Warum nicht diesen kleinen Abendimpuls zuhause beibehalten? Vielleicht war das Frühstück im Urlaub ruhiger? Könnt ihr vielleicht auch unter der Woche mehr Zeit (oder weniger Ablenkung) einplanen?
💡 Mein Tipp:
Fang klein an. Eine Mini-Routine pro Tag reicht: z. B. feste Aufstehzeiten, eine kurze Familienbesprechung am Nachmittag oder ein entspannter Start in den Abend.
3. Erwartungen klären – mit dir selbst und mit deinen Kindern
Ein häufiger Stolperstein beim Wiedereinstieg sind auch hier überzogene Erwartungen. Wir gehen ganz selbstverständlich davon aus, dass alles gleich wieder „funktioniert“. Dass die Kinder morgens reibungslos aufstehen. Dass die Brotdosen liebevoll befüllt sind. Dass wir sofort wieder produktiv, ausgeglichen und organisiert sind.
Stopp. Atme. Erinnere dich:
Auch der Alltag darf holpern. Auch du brauchst Anlaufzeit. Und deine Kinder erst recht.
Gerade nach intensiver Familienzeit sind Übergänge schwer. Vielleicht vermisst dein Kind die Nähe, die Freiheit, das Ausschlafen. Vielleicht hat es noch gar keinen Kopf für Mathe, Hausaufgaben oder feste Essenszeiten. Und vielleicht zeigt es dir das durch Quengeln, Trödeln oder Wutausbrüche.
Statt dich darüber zu ärgern, frag dich:
➡️ Was steckt dahinter?
➡️ Welche Bedürfnisse tauchen gerade auf?
Kläre in ruhigen Momenten eure gegenseitigen Erwartungen. Du kannst Sätze sagen wie:
- „Ich weiß, der Übergang aus dem Urlaub ist schwer – mir geht’s auch so.“
- „Was können wir tun, damit dir der Schulstart leichter fällt?“
- „Ich wünsche mir, dass wir morgens weniger streiten. Was brauchst du, um gut in den Tag zu kommen?“
Das stärkt nicht nur die Beziehung. Es macht euch als Familie auch wieder handlungsfähig.
4. Rückschau und Ausblick – gemeinsam gestalten
Statt in den Alltagsmodus zu stolpern, nutzt die Zeit nach dem Urlaub für eine kleine Familien-Rückschau.
Setzt euch gemeinsam hin (vielleicht bei einem Familienfrühstück oder einem Spaziergang) und fragt euch:
- Was war unser schönstes Urlaubserlebnis?
- Was möchten wir gern in unseren Alltag mitnehmen?
- Worauf freuen wir uns in den nächsten Wochen?
Diese Reflexion schafft Verbindung. Und sie hilft den Kindern, innerlich Abschied zu nehmen. Vom Urlaub und vom „freien Leben“. Gleichzeitig öffnet sie den Blick nach vorn: Schule, Freunde, Projekte, Wochenendpläne. So fühlt sich der Alltag nicht nach „Zurück ins Hamsterrad“ an, sondern nach einem nächsten, wichtigen Schritt.
5. Den Alltag freundlich planen, mit Puffer und Pausen
Gerade nach intensiven Ferien ist der Kalender oft schneller voll als einem lieb ist: Elternabende, Sportvereine, Einschulungsfeiern, Termine im Job. Doch Achtung: Ein zu voller Start kann eure Akkus sofort wieder leeren.
Plane bewusst Luft ein.
Ein Abend ohne Verpflichtung. Ein Wochenende ohne Besuch. Ein Nachmittag nur für euch.
Kinder brauchen genauso wie du Erholung vom Urlaub. Klingt komisch, ist aber so. Reisen, neue Eindrücke, Ortswechsel – so schön das ist: all das kostet auch Kraft.
💡 Mein Tipp:
Mach eine kurze Alltags-Inventur: Was MUSS wirklich in den ersten 2 Wochen nach den Ferien passieren und was kann warten? Streiche gemeinsam mit deinem Partner oder deiner Partnerin Termine, die nur aus Gewohnheit eingeplant wurden. Weitere Infos dazu findest du hier.
6. Der wichtigste Baustein: liebevoller Umgang mit dir selbst
Die beste Planung nützt nichts, wenn du dich selbst vergisst. Nach dem Urlaub bist du vielleicht nicht sofort in Höchstform. Vielleicht fehlt dir der Blick für Struktur. Vielleicht fühlst du dich zwischen Arbeit, Familie und Wäschebergen wieder einmal völlig zerrissen.
Erlaube dir, langsam wieder „einzuschwingen“.
Sei freundlich zu dir, wenn’s nicht gleich rund läuft. Gönn dir kleine Inseln der Ruhe: eine Tasse Kaffee am Morgen, ein paar Minuten Bewegung, ein kurzes Gespräch mit einer Freundin. Und: Sprich darüber, wie es dir geht. Auch du darfst sagen: „Ich muss erst wieder ankommen.“ Diesem wichtigen Thema der eigenen Achtsamkeit widme ich ein ganzes Modul in meiner BASIS Methode. Mehr Infos dazu findest du in meinem Buch „Mut zur Erziehung„ oder auch in meinem Parent Start Kurs.
Fazit: Der Alltag darf wieder wachsen – in eurem neuen Tempo
Der Ferienabschluss muss kein Drama sein. Wenn ihr als Familie bewusst den Übergang gestaltet, Erwartungen klärt, Routinen stärkt und euch gegenseitig Zeit gebt, wird der Wiedereinstieg nicht zum Stressfaktor, sondern zur nächsten Chance.
Denn: Jeder Übergang birgt Potenzial. Für Wachstum, für Veränderung, für neue Wege. Vielleicht wird dieser Alltag nicht wie vor dem Urlaub. Vielleicht wird er sogar ein bisschen besser. Ein bisschen strukturierter. Ein bisschen bewusster.
Und wenn’s doch mal knirscht?
Dann atme tief durch, erinnere dich an die schönen Urlaubsmomente und mach weiter. Schritt für Schritt. Tag für Tag. Gemeinsam als Familie. Denn:
Nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub
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